Ich freue mich sehr, euch heute, am Me Made Mittwoch, meine neue Hose vorstellen zu können. Der Weg zum fertigen Produkt war sehr mühsam und mit unendlich viel Ärger verbunden. Rückwirkend wundere ich mich manchmal über mich selber, wie schwer ich es mir mache und dass ich die Arbeit nicht beende, wenn es an einem Tag einfach nicht flutschen will.
Aber von Anfang an. Ausgangspunkt war der Kauf dieses phantastischen Designer-Leftover-Jeansstoffes, an dem ich – auch aufgrund der Farbe – einfach nicht vorbei kam. Ursprünglich stand auf meiner Liste die Mitchell Trousers, die ich bereits in der weiten Variante habe und in der schmalen Variante noch ausprobieren wollte. Ich war mir dann aber angesichts des Stoffes nicht ganz sicher, ob die Hose nicht zu steif werden würde und ich hatte Zweifel, ob dies zum Modell passt.
Ich hab dann lange überlegt, welcher Schnitt es stattdessen werden soll. Ich wollte unbedingt ein bestehendes Schnittmuster verwenden, zum einen, um mir die Arbeit der Erstellung zu ersparen, zum anderen wollte ich auf Bewährtes zurückgreifen, um endlich mal wieder ein echtes Erfolgserlebnis zu haben. Zwischenzeitlich stand noch Frau Wilma zur Wahl, das wäre mit Sicherheit die einfachste Umsetzung geworden. Aber auch die Base Trousers und die Work Trousers von Ann Ringstrand hatte ich auf dem Zettel, da ich beide Hosen total gerne trage. Kurzum fragte ich die Instagram-Community und ließ abstimmen. Mehrheitlich wurde die Base Trousers bevorzugt und ich fügte mich dieser Wahl.
Da ich die Hose ja bereits genäht hatte, dachte ich, das Nähen wird ein Wohlfühlprozess. Aber weit gefehlt, da ich an denselben Stellen Schwierigkeiten hatte, wie beim ersten Mal und ich leider die Übersetzung aus dem Schwedischen nochmal machen musste, da ich die erste nicht aufgeschrieben hatte.
Problemstelle waren Gesäßtaschen, da mir Konstruktion und die Schnittmarkierungen nicht schlüssig waren und die Übersetzung hier wenig hilfreich ist. Im Buch gibt es leider auch keine Bilder. Ich habe an der ersten Tasche eine gefühlte Ewigkeit gesessen, immer wieder Neues probiert, wurde immer nervöser, wütender, verzweifelter. Warum ich dann einfach weitermache und nicht das Ganze liegen lasse und die Probleme mit neuer Kraft angehe, kann ich nicht erklären. Meist will ich einfach mein gestecktes Tagesziel erreichen und hab auch den Ehrgeiz, Dinge zu verstehen und zu lösen.
Letztendlich habe ich es irgendwie hinbekommen, meine Lösung hoffentlich halbwegs verständlich niedergeschrieben für das nächste Mal, aber ob es so richtig ist, da bin ich nicht sicher. Verzichtet habe ich auf die französische Naht bei den Taschen und habe sie nur mit der Overlock versäubert.
Danach lief alles super und ich bin mit dem Ergebnis von außen super zufrieden. Das Knopfloch ist nicht so toll, aber da habe ich selten schöne Ergebnisse, irgendwie sehen die bei mir immer ausgeleiert aus. Wer Tipps hat, kann mir gern einen Kommentar hinterlassen.
Anders als bei der ersten Hose, hab ich diesmal den Saumaufschlag genäht und mit einer Ziernaht versehen. Finde ich ganz cool so.
Das Material ist ein Traum und die Hose fügt sich gerade wunderbar mit ihrer Farbe und dem Stil in meine Garderobe ein und ist eine echte Bereicherung!
Oh, ich verstehe das – irgendwie kann man schwer loslassen, wenn etwas nicht gelingen will. Ich habe erst gestern über Ärmelschlitzen geflucht und statt es zur Seite zu legen, natürlich zu ruppig getrennt und direkt den Stoff noch weiter ausgerissen. Ich will es dann meistens erledigen, um mich am nächsten Tag damit nicht mehr befassen zu müssen, aber ob das immer so zielführend ist.. naja..
Jedenfalls sieht man aber Deiner Hose nichts mehr von den Hürden an und das ist ja die Hauptsache. Gerade so Ton in Ton zusammen mit dem fast gleichfarbigen Pullover finde ich die Hose wirklich super und die Wahl, keinen engen Schnitt zu nehmen, erscheint mir auch genau richtig. 🙂
Liebe Grüße, Anne
Ich finde die Hose super, sie sieht auch gut verarbeitet aus, die Knopflöcher sieht man ja sowieso nicht, wenn der Knopf hinreichend groß ist. In meinem Hosen Makerist kurs von Inge werden für eine Hose immer handgefertigte Knopflöcher empfohlen. Ich habe es aber auch noch nicht ausprobiert, weil mir das vermutlich zu aufwändig wäre. LG Anja
Sehr coole Hose in einer richtig guten Farbe! LG Ina
Liebe Anke, die Farbe ist so schön vorallem jetzt in der trüben Jahreszeit. Deine Schwierigkeiten Sieht man der Hose nicht an, ein cooles Teil. LG Jeanette
Huhu Anke,
Du leuchtest in Deinem lässigen Outfit heute.
Deine Hose schaut toll aus, macht echt was her- Deine Ärgernisse während des Nähprozesses sieht man erfreulicherweise nicht.
Soll der Stoff unterhalb der Ziernaht ausfransen?
LG
Sandra
Ja, die Kante ist roh und darf ausfransen. LG Anke
Bei dir entdecke ich immer Schnitte und Stoffe, die ich absolut toll und cool finde. An mir aber bei weitem nicht so cool aussehen würden. Den Jeansstoff in dieser Farbe finde ich grandios, und der wie ich finde gelungenen Hose merkt man die Mühen beim nähen nicht an.
Liebe Grüße, heike
Aaaaahhh, das klingt anstrengend… ist doch gut, dass du nicht aufgegeben hast, Belohnung kam promt, coole anke-Hose… lg Sarah
Hi Anke,
Super, das du dran geblieben bist und noch besser, dass das Ergebnis so gut passt.
Aber ich verstehe dich voll und ganz. Sobald ich dann hinwerfe, weiß ich, dass es vermutlich nicht so schnell wieder was wird mit mir und dem Projekt. Von daher ist durchbeißen manchmal wohl besser.
LG Miriam
Ich bewundere dein Durchhaltevermögen. Es hat sich auf alle Fälle gelohnt. Deine Hose sieht toll aus und steht dir ausgezeichnet.
LG, Heike
Wow, die Hose sieht klasse aus und die Farbe ist super. Zusammen mit dem Pullover ein echter Hingucker! Du hast immer so coole Schnitte, die Dir toll stehen.
Im Nähkurs hatte ich letzte Woche dank meiner Nählehrerin ein Aha-Erlebnis, denn die Knopflöcher meiner Fleece-Jacke drohten ähnlich auszuleiern. Das wird nun dadurch vermieden, dass zuerst ein Vlies auf die Position der Knopflöcher gelegt wurde, dann habe ich das Knopfloch genäht, alles überstehende Vlies abgerissen, das Knopfloch anschließend gut gebügelt und erst dann aufgeschnitten. Hält nun super, nix leiert mehr aus. Ist einen Versuch wert.
LG Helga
Danke für den Tipp! Beim Hosenbund ist ja bereits Vlies aufgebügelt, deshalb dachte ich immer, das reicht. Aber vielleicht probiere ich es beim nächsten Mal zusätzlich mit Stickvlies. VG Anke