Von Lustkäufen, Gewinnern und Verlierern

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Zum heutigen Me Made Mittwoch zeige ich 4 Kleidungsstücke, die unterschiedlicher kaum sein können. Ich hatte durch meine Krankschreibung viel Zeit zum Nähen und runterkommen (auch wenn meine Symptome immer noch nicht behoben sind).

Ich habe versucht, soviel wie möglich auf Schnitte zurück zu greifen, die mir erfolgversprechend und nicht allzu kompliziert vorkamen. Das ist mir auch gelungen, so richtig ärgerlich war es nur selten. Und dennoch bin ich mit den Ergebnissen nur teilweise zufrieden.

Beginnen möchte ich mit einem Volltreffer. Die Nehalem Pants von Sewhouse7 fand ich sofort bei Entdeckung sehr cool. So ungewöhnlich, schön weit geschnitten und dazu noch anfängertauglich. Erst hatte ich im Sommer mit Leinenstoff geliebäugelt. Dann mich aber für einen sehr hellen Denim entschieden, der fest genug ist auch für kühlere Tage, aber nicht allzu steif. Der Stoff ist wirklich grandios.

Das Nähen war total unproblematisch und ich bin mit dem Ergebnis vollkommen zufrieden. Gewählt habe ich die Version 2. Man kann die Hose auch in 7/8-Länge nähen oder in zwei unterschiedlichen Längen auch als Rock. Außerdem gibt es für den Bund zwei unterschiedliche Lösungen. Ich habe mich für den doppelten, aber nicht ganz so hohen Bund entschieden. So kann man ihn auch nach oben tragen oder eben nicht ganz so weit runterklappen. In der Länge musste ich einiges wegnehmen und sie ist immer noch reichlich lang.

Die Anleitung ist sehr ausführlich und wirklich für jeden Einsteiger geeignet. Auch wenn ich das schon lange nicht mehr bin, war es zum jetzigen Zeitpunkt genau das Richtige für mein Wellnessnähen.

Schnitt: Nehalem Pants von Sewhouse7

Stoff: Washed Denim von Mind the Maker über 1000stoff.de

Kosten: ca. 57 €

Arbeitsaufwand: 6 h

Das Pullovershirt dazu ist auch neu. Gekauft hatte ich den Merinojersey bei Juni-Design. Das war so ein richtiger Lustkauf, den ich eher bereut habe. Nicht, weil der Stoff doof ist – im Gegenteil, der ist grandios. Sondern weil ich eigentlich null Plan hatte, was daraus machen und dann wollte ich ihn dennoch schnell vernähen und dann wurde das alles irgendwie nix richtiges.

Genäht habe ich ein Burdashirt mit Turtelneck. Ich dachte, das wird eine schnelle Nummer. Aber der Stoff zog sich beim Nähen extrem auseinander, ich hatte allerdings auch kein Nahtband eingezogen, aber den Differenzialtransport schon sehr auf kräuseln gestellt. Hat leider nicht viel geholfen. Nach dem Nähen hab ich die Schnitteile nochmal aufgelegt und alles war viel breiter als es sollte. Vor allem an den Schultern saß das überhaupt nicht und der Kragen stand viel zu weit ab.

So musste ich nacharbeiten und habe an den Armkugeln einiges weggenommen und oben an der Schulter auch nochmal. So richtig zufrieden bin ich immer noch nicht, aber so kann man es tragen. Der Stoff ist ziemlich dünn und vermutlich werde ich das Shirt eher unter etwas anderem tragen als solo. Dafür ist der Preis allerdings immens hoch – würde ich so nicht nochmal machen.

Schnitt: Burdastyle Modell 118 aus Ausgabe 12/2019

Stoff: Merinojersey über Juni-Design

Kosten: ca. 45 €

Arbeitszeit: 3:45 h

Da ich vom Stoff noch reichlich Reste hatte, habe ich mir noch ein Tanktop fürs Yoga genäht. Einfach ein vorhandenes Top auf den Stoff gelegt, Schnitt abgezeichnet, zusammen genäht und die offenen Kanten alle mit Rollsaum versehen. Passt super und der Stoff ist dafür auch geeigenet. Nur ist der Schnitt nicht ganz symmetrisch bei mir ausgefallen, der eine Träger ist etwas schmaler als der andere.

Dazu gab es noch eine neue Jogginghose. Den Schnitt habe ich im Sommer bei einer 0-€-Aktion von Pech & Schwefel runtergeladen. Vom Schnitt bin ich aber semi-begeistert. Eigentlich ist ein seitlicher Streifen vorgesehen, aber auch eine Variante ohne beschrieben. Ich wollte keinen Streifen, das hat aber zur Folge, dass die Seitennaht extrem weit vorn liegt, finde ich seltsam. Auch sind die Bündchen am Bein recht weit.

Als Bündchen habe ich Reste vom Kleid Mothers verwendet, ein Baumwollstrick, der farblich gut passt. Allerdings hatte ich in der Breite nicht genügend Stoff, so dass ich den Bund quer zum Fadenlauf zuschneiden musste, dann ist er nicht mehr so dehnbar und das hat mich beim Nähen dann doch einige Mühe gekostet. Außerdem sitzt die Hose nun recht stramm. Und auch die einstanzten Ösen halten mal wieder nicht, trotz aufgebügeltem Vlies und zusätzlichem Einfassen von Stickvlies. Ich hätte doch lieber noch SnapPap vorn zwischenfassen sollen, wie ich es hier schon mal gemacht habe.

Da ich keine passende Kordel zur Hand hatte, habe ich vom Stoff die breite bedruckte Kante genommen und einen Schlauch genäht und eingezogen. Für daheim auf dem Sofa und fürs Yoga reicht die Hose allemal, auch wenn sie kein Meisterstück ist.

Schnitt: Berlin von Pech & Schwefel

Stoff: SPARKLE Sweat Choose Love GOTS* von Hamburger Liebe über stoffe.de

Kosten: 26 €

Arbeitsaufwand: 5:45 h

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10 Kommentarte
  1. Susanne 3 Jahrenvor
    Antworten

    Wieder mal eine interessante kleine Kollektion bei dir.
    Die Paperbackhose gefällt mir richtig gut an dir und ich war erstaunt, als ich gelesen habe, dass der Stoff ein Denim ist; fällt aber wirklich gut.
    Den Merinojersey habe ich auch gekauft, in anderer Farbe, aber noch nicht vernäht. Merci für die Warmiung, aber ich hätte Nahtband mitbestellt und werde es nutzen.
    Das Top sitzt wirklich gut und die verschiedenen breiten Träger würde ich unter Design verbuchen.
    Und optisch finde ich die Yogahose klasse.
    LG von Susanne

  2. Heike 3 Jahrenvor
    Antworten

    Danke für die ausführlichen Berichte. Schade dass du mit dem Jersey so Probleme hattest, das Ergebnis ist aber gut gelungen.
    Beim Selbstgenähten sind wir ja auch besonderskritisch.

    LG, Heike

  3. Die Hose sieht so toll aus…. klasse!
    Gerade heute ist der Wolljersey von Juni-Design gekommen. Boah… jetzt habe ich Respekt vor dem Nähen. Aber er fühlt sich sehr gut an. Ich finde deinem Oberteil sieht man die Schwierigkeiten nicht an..
    LG

  4. mariabarbara59 3 Jahrenvor
    Antworten

    Die Hose ist ja toll, das ist wirklich ein besonderes Stück. Ich hätte den Stoff auch nicht für Denim gehalten, aber er ist für diesen Schnitt wunderbar geeignet.
    Das Nähen von Strickstoffen ist für mich auch immer ein Abenteuer. Mittlerweile verstärke ich die Ränder immer mit aufbügelbarem Vlieselineband, das erfordert keine hohen Bügeltemperaturen und erleichtert das Nähen. Wenn ich mit der Nähmaschine nähe, nehme ich den Obertransportfuß, und so komme ich mit diesen STrickjerseys besser klar. Aber dein Shirt sieht trotz der Probleme doch wunderbar aus, so als sollte es so sein!
    Liebe Grüße
    Barbara

  5. fetzich 3 Jahrenvor
    Antworten

    Ich freue mich immer, wenn ich Erfahrungsberichte zu Schnitten lese, die ich auch vernähen will. In diesem Fall die Jogginghose, habe sie ebenfalls bei der 0€ Aktion abgestaubt und wollte sie auch ohne Streifen vernähen. Aber das klingt ja nicht so dolle…vielleicht lass ich es doch lieber. Der Merinojersey sieht vielversprechend aus, bei Strickstoffen bügel ich nen Streifen Vliseline am Rand auf, damit sieht die Naht dann stabil aus und legt sich nicht so wellig.
    VG Jenny

    • Anke 3 Jahrenvor
      Antworten

      Bei der Jogginghose ist im Schnitt eine Trennlinie für den Streifen ein eingezeichnet. Also inzwischen denke ich, dass das mit der Seitennaht so sein soll. Kann man gut finden oder nicht. Ich trage sie trotzdem sehr gern und sehr oft. Einen Versuch ist es wert.

  6. kuestensocke 3 Jahrenvor
    Antworten

    wow die obere Hose ist der absolute Kracher! Steht Dir ganz wunderbar und hat dieses Besondere dass Du häufig in den Schnitten entdeckst. Bin schwer begeistert! LG Kuestensocke

  7. Siebenschön 3 Jahrenvor
    Antworten

    De Hose ist ja toll!! Wobei, rein vom Aussehen sind alle vier Kleidungsstücke toll geworden. Ich hoffe, du freundest dich noch mit ihnen an, wäre sonst echt schade!
    Liebe Grüße
    Marlene

  8. Yvonne 3 Jahrenvor
    Antworten

    Also die erste Hose ist mal so richtig pfiffig, mit einem super Wow Effekt, bei den anderen Teilen gebe ich dir recht, es ist immer ärgerlich wenn es nicht so läuft wie man es sich vorgestellt hat.
    viele liebe Grüße Yvonne

  9. […] Stoffe habe ich Reste von Jeansstoffen genutzt. Den hellen hatte ich von dieser Hose übrig, den dunklen von meiner Lieblingsjeans. Genäht ist das gute Stück wirklich schnell und […]

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