Es gibt Stoffe, um die ich keinen Bogen machen kann und Schnitte, die ich unbedingt nähen muss. Heute zeige ich euch genau zwei solcher Projekt und beides sind Taschen.
Die erste Tasche ist ein Kosmetiktäschchen. Nicht, dass ich nicht genügend solcher Täschchen habe, aber vom abwaschbaren Taschenstoff des Rucksacks hatte ich einfach noch genug übrig, so dass ich mir gleich noch die Kosmetiktasche „Binz“ genäht habe. Die Kontruktion gefällt mir super: im geschlossenen Zustand ist die Tasche sehr kompakt und passt in jedes Reisegepäck, aufgeklappt bietet sie wahnsinnig viel Raum für allerlei Krimskram. Auch für Kabel etc. kann ich mir das Täschchen super vorstellen.
Es gab ein paar fummelige Stellen während des Entstehungsprozesses und im Nachhinein hab ich gedacht, das Teil nähst du nicht nochmal. Jetzt ist eine Weile vergangen und ich hab vergessen, was ich so schlimm fand. In jedem Fall ist bei der komplizierten Stelle die Anleitung nicht besonders hilfreich. Normalerweise sind die Schnitte von Pech und Schwefel super beschrieben und bebildert. Hier halfen die Zeichnungen nicht wirklich weiter. Ich hab allerdings auch ein sehr schlechtes räumliches Vorstellungsvermögen, was mir bei meinem Hobby oft sehr hinderlich ist. Vermutlich war das auch hier der Fall und andere Näherinnen haben vielleicht nicht diese Probleme wie ich.
Die Tasche hat sich bereits auf meiner Kopenhagen-Reise Ende September bewährt. Ich hatte für die paar Tage nur einen Weekender-Rucksack dabei, dort passt „Binz“ wunderbar rein.
Und hier noch ein paar Fotos von meiner Kopenhagen-Reise:
Die zweite Tasche ist um Welten größer. Den Schnitt hatte ich schon ganz lange auf meiner „Haben-Wollen-Liste“, dann hatte Lara von 1000stoff den Stoff von Muddy-Works-Canvas wieder vorrätig und ich hab zugeschlagen.
Ursprünglich wollte ich für die Apex-Carry die Version nähen, wo man die Seiten nach innen klappt. Mir war aber nicht ganz klar, welche Schnittteile ich dafür zuschneiden sollte und ich hatte schon einen passenden Reißverschluss gekauft und die gewünschte Variante ist eben ohne Reißverschluss konzipiert. Zudem steht in der Beschreibung, dass die Variante nicht empfohlen wird bei sehr festem Stoff. Also habe ich doch die Markttaschen-Variante fertiggestellt. Genäht habe ich die kleinere Variante. Die größere ist sicher ein toller Weekender, vielleicht mache ich den auch noch irgendwann, aktuell habe ich keinen Bedarf.
Die englische Anleitung führt einen Schritt für Schritt gut durch den Prozess. Es gab keinerlei Schwierigkeiten. Nur mit dem gewählten Futter bin ich nicht ganz zufrieden. Ich hatte keine separaten Stoff gekauft, da ich zahlreiche Reste daheim habe. Dieser hier ist ein Anzugstoff, den man Vater vor Urzeiten sich hat besorgen lassen, um daraus einen Anzug zu nähen, also eigentlich edles Zeug, ich hatte aber sonst keine Verwendung dafür. Für das Taschenfutter ist der Stoff allerdings zu dünn, mehr Festigkeit hatte diesem gut getan.
Das Schlüsselband innen habe ich aus einem Webband genäht, welches man von Alles für Selbermacher immer als Verpackungsschnur mitgeliefert bekommt, da wollte ich mir die Arbeit sparen, es selbst zu nähen. Im Nachhinein finde ich das innenliegende Band allerdings unpraktisch. Besser wäre es, den Schlüssel in den besser erreichbaren Außentaschen zu platzieren.
Der Schnitt eignet sich hervorragend, um mit Colourblocking zu spielen. Da der Stoff aber bereits so großartig ist, bedurfte es keinerlei Kontrasts.
Ich muss allerdings gestehe, dass ich keine rechte Verwendung für die Tasche habe 🙈. Für die Arbeit nehme ich meinen Laptoprucksack, für meine Verabredungen zum Essen wähle ich eine meiner Cross Body Bags. Die Tasche ist zu groß für den Alltag. Derzeit sind Handtücher in der Tasche für meine regelmäßigen Physiotherapie-Termine, die aber bald enden. Mal schauen, welche Einsatzzwecke sich sonst noch ergeben. Eine tolle Tasche für mein Strickzeug habe ich ja auch bereits.
So und dann hab ich noch eine kleine Neuigkeit für euch. Ich möchte in sehr kleinem Rahmen meine Rubrik „Neue Schnittmuster“ wieder beleben. Ich poste dann, wenn es für mich passt, muss also nicht immer am Samstag sein. Und mehr als 5 Schnitt werden es auch nicht werden, quasi meine Highlights. Schaut gern rein und am Besten abonniert ihr meinen Newsletter, da sind dann immer die neuesten Beiträge enthalten.