Knöpfe und Kurzwaren nachhaltig? Na klar!

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Foto: lieblingsknoepfe.de

Die meisten von euch haben sich bereits mit dem Thema nachhaltige Kleidung und Stoffe auseinander gesetzt. Aber habt ihr auch schon darüber nachgedacht, ob das Zubehör, was man für schöne Kleidung benötigt, auch nachhaltig ist?

Als erstes fällt mir dabei ein, dass ich Knöpfe, Reißverschlüsse, Schnallen etc. gern wiederverwende. Sortiere ich Kleidung aus, bei der ich sicher bin, dass diese auch kein anderer mehr tragen wird, trenne ich alles ab, was ich an neuen Kleidungsstücken wieder einsetzen kann. Manche Stücke werden schnell wiederverwertet, manch andere schlummern eine Weile, bis sie ihre neue Bestimmung finden. Auch umgekehrt funktioniert das: ein älteres Kleidungsstück aufwerten mit tollen neuen, ungewöhnlichen Knöpfen, Schnallen oder Tuchnadeln. Das wirkt manchmal Wunder!

Foto: lieblingsknoepfe.de

Aber was ist mit Materialien und Herstellungswegen? Ich bin auf nur wenige interessante Artikel gestoßen. Die Seite Naturtextil hat sich als einzige etwas ausführlicher dem Thema gewidmet. Vor allem die Rohstoffe werden unter die Lupe genommen. Biologisch abbaubar sollen sie sein, aus möglichst natürlichen Materialen und keine Allergien auslösen. Auch bei Kurzwaren gibt es Zertifizierungsstandards wie GOTS und Naturtextil best, an denen man sich orientieren kann.

Aber nicht immer sind natürliche Materialien die ideale Wahl. Wenn für Produkte großflächig beispielsweise Tropenholz abgeholzt wird, ist dies weniger nachhaltig. So finden sich auch immer mehr Knöpfe, die vordergründig gut recyclebar sind. Auch der Munique Blog hat sich damit eingehender beschäftigt und einige Hersteller vorgestellt.

Unweigerlich stellt sich die Frage, wo bekomme ich Kurzwaren her, die man guten Gewissens verarbeiten kann? Ich gebe euch am Ende des Posts weitere Links, wo ihr fündig werdet, möchte euch aber heute einen relativ neuen Shop vorstellen, der mich jetzt schon, obwohl ich ihn erst seit Kurzem kenne, wirklich begeistert.

Lieblingsknöpfe ist im Herbst für Endverbraucher online gegangen. Die Betreiberin Inga hat bereits seit 2004 einen Großhandel, der seit 2019 auch online unter SK-design, die Knopfagentur zu finden ist und bei dem exklusiv der Fachhandel einkaufen kann. Das Angebot von lieblingsknöpfe.de ist noch recht überschaubar, dafür aber wunderschön!! Keiner der üblichen Kurzwaren-Versandhandel, sondern ein moderner Shop, der stetig wächst und bei dem es sich lohnt, immer mal wieder vorbei zu schauen. Verkauft wird hauptsächlich online, aber auch einige Kunden des Großhandels bieten inzwischen Ingas Knöpfe jetzt unter dem Label lieblingsknöpfe an .

Die meisten angebotenen Knöpfe sind aus 100% Naturmaterialien. Echthorn-Knöpfe sind ja schon Klassiker, aber auch Holzköpfe und Kokosnussknöpfe werden immer mehr Trend. Einige Artikel sind auch aus Polyester, da sie manchmal besser waschbar und haltbarer sind. Vor allem bei Kinderartikeln ist dies der Fall. Auch wenn die Auswahl noch klein ist, so legt Inga viel Wert darauf, für jeden Geschmack etwas da zu haben. Aber es sollte schon irgendetwas Besonderes haben – also lieber „eher Statement als Nullachtfünzehn“, wie sie mir im Interview verriet. Außerdem sind ihr gute Verarbeitung und hochwertige Materialien wichtig. Und das sieht man den Knöpfen auch an. Die Knöpfe stammen aus unterschiedlichen Quellen und aus unterschiedlichen Ländern, wie Italien, Portugal oder Indien. Einige Modell hat Inga sogar selbst entworfen.

Foto: lieblingsknoepfe.de

Und was unterscheidet nun die Naturknöpfe von anderen außer dem Aspekt der Nachhaltigkeit? Ganz klar: hier ist kein Knopf wie der andere, da sie immer das Ausgangsmaterial in ihrer Formgebung mit einbeziehen. „Schon allein durch das Material ergibt sich eine Struktur, die jeden Knopf zum Unikat macht. Es gibt Unebenheiten in der Oberfläche , vielleicht Einschlüsse im Horn, oder bei dem einen Knopf ist die Farbe etwas intensiver, als bei dem anderen.“ sagt Inga. Naturknöpfe sind außerdem nicht so pflegeleicht, man muss beim Waschen behutsam sein.

Für Hornknöpfe wird das Horn des Wasserbüffels oder Rinderhorn verwendet. Das ist bei 30 Grad waschbar und verzieht sich nicht. Hirschhorn ist noch robuster und verträgt eine Wäsche von 60 Grad. Sie werden oft verwendet bei klassischen Kleidungsstücken wie Anzügen oder Mänteln.

Foto: lieblingsknoepfe.de

Ein weiteres Material ist Bein bzw. Knochen, das älteste Material überhaupt. Es ist im wörtlichsten Sinne „beinhart“, sehr robust und lässt sich gut einfärben. Auch hier sind Rinder oder Büffel Materialgeber. Die gefärbten Exemplare sollte man aber eher nicht waschen, also abnehmen oder in Folie einwickeln. „Übrigens wird kein Tier dafür gejagt, die verwendeten Materialien sind Abfallprodukte aus Schlachtungen.“ verrät mir Inga.

Auch die Schale von Kokosnuss eignet sich hervorragend zur Herstellung von Knöpfen. Es gibt sie in vielen Farben und sie lassen sich gut waschen. Sie haben eine tolle Haptik und jeder Knopf sieht anders aus. Lieblingsknöpfe hat hier wirklich eine große Auswahl, in vielen Farben und vielen Größen. Weitere Naturmaterialien sind Leder, Olivenholz, Bambus und verschiedene Nussarten.

Foto: lieblingsknoepfe.de

Bei meinem kleinen Interview mit Inga habe ich viel über Knöpfe gelernt. Die Proben, die sie mir geschickt hat, haben mich alle restlos überzeugt. Besonders angetan haben es mir die Hornknöpfe mit Ziegenfell (Bild oben), die ich wohl für eine Jacke verwenden werde. Die großen Gurtringe habe ich inzwischen für meine Culotte verwendet, die ich euch im Laufe des Monats nochmal genauer vorstellen werde. Und die Kokosnussknöpfe werde ich für ein Kleid verwenden, dass ich aus Wax Print nähen möchte.

Neben Knöpfen gibt es bei lieblingsknöpfe auch noch Schnallen, Aufbewahrungsobjekte und tolle Kosmetik und Spülmittel, die man auch sehr gut verschenken kann.

Und hier noch die versprochenen Links zu Beiträgen mit weiteren Shops für nachhaltige Kurzwaren:

Dieser Artikel enthält Werbung, da mir hierfür Produkte zur Verfügung gestellt wurden.

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