Back to the roots

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Hier war es eine Zeit lang still, ich hatte und habe mit körperlichen Einschränkungen zu kämpfen und liege zum Zeitpunkt der Veröffentlichung im Krankenhaus und habe hoffentlich meine OP gut überstanden. Drückt mir gern die Daumen, dass ich schnell wieder hergestellt bin.

Nun aber zu meinen beiden neuen Kleidungsstücken, die ich euch im Rahmen des Me Made Mittwoch im April gern zeigen möchte. Die Hose und die Jacke passen wunderbar zusammen und ich fühle mich darin wieder sehr in meine Jugend zurückversetzt. Schwarz – weiß – cool und lässig ?. Wer meint, mit nun 52 wäre man zu alt dafür, der irrt. Man ist ja bekanntlich immer so alt, wie man sich fühlt. (Zumindest innerlich sieht es da noch anders aus, äußerlich und mit typischen Gebrechen bin ich dann doch nicht mehr die Jüngste.)

Die Hose habe ich schon einmal genäht und zwar im Rahmen des #hosensewalongs von 1000stoff und mir im vergangenen Herbst. Damals habe ich sie aus Cordstoff genäht, diese ist etwas weit geraten, so dass ich diesmal eine Nummer kleiner genäht habe. Dann saß die Hose aber etwas straff. Zum Glück hat man bei diesem Schnitt ja die Möglichkeit, die Knöpfe etwas zu versetzen, so dass man hier etwas Weite zugeben kann. Jetzt sitzt sie perfekt!

Verwendet habe ich einen japanischen Selfedge-Denim, der auf der Innenseite wunderbar weich angeraut ist. Der Stoff ist genau etwas für die Übergangszeit, nicht zu dick und nicht zu dünn. Ich hatte 3 m geordert, da der Stoff nur 85 cm breit liegt, habe aber jetzt ca. 40-50 cm über, man kann also auch weniger bestellen. Das Nähen war absolut unkompliziert. Innen habe ich die offenen Kanten diesmal mit Schrägband eingefasst. Empfohlen wird das Versäubern, da an einigen Stellen viele Stofflagen unter der Nadel liegen. Aber für meine Maschine war das kein Problem.

Die aufgesetzten Taschen habe ich mit farbigem Jeansgarn abgesteppt. Das gefällt mir richtig gut. Alle weiteren Absteppungen habe ich aber mit normalem Garn gemacht, dafür hätte das andere nicht mehr gereicht.

Schnitt: I am Nout von I am patterns
Stoff: Japanischer Selvedge Denim über 1000stoff
Kosten: ca. 60
Arbeitsaufwand: 6:15 h

Als Nächstes stand eine neue Übergangsjacke auf dem Plan. Das Grasser-Schnittmuster hatte ich mir Anfang des Jahres gekauft, wollte daraus aber keine dicke Winterjacke machen. Da der Schnitt aber ja nur wirkt, wenn er etwas Stand hat, habe ich mich entschlossen, Regenjackstoff mit Thinsulate zu verstärken (das hält ja auch gut den Wind ab und wärmt ein wenig) und einen normalen Futterstoff zu verwenden.

Das war eines meiner aufwändigsten Projekte, die ich je umgesetzt habe. Durch die verschiedenen Materialen und die Dicke waren meine Maschine und ich zeitweilig überfordert. Ständiges Fadenreißen, abgebrochene Nadeln, ausgelassene Stiche strapazierten meine Nerven enorm. Ich hab verschiedensten Einstellungen, Nadeln und Garne ausprobiert, manches funktionierte besser, aber anstrengend blieb es. Auf das Absteppen von Kragen, Bund und Reißverschlusskante habe ich am Ende aus diesem Grund verzichtet.

Zudem bin ich mit der Anleitung nicht glücklich gewesen. Teilweise waren einfachste Schritte umständlich erklärt und andere wieder sehr rudimentär. Eindeutig nichts für Anfänger und auch für Fortgeschrittene eine Herausforderung. Dafür hat das Befestigen der Druckknöpfe diesmal ohne Probleme funktioniert.

Der Reißverschluss war ebenfalls schwierig zu händeln. Die Angabe der Länge war bereits verwirrend, stand hier etwas von 70-90 cm. Ich habe dann am Schnitt ausgemessen, wie lang er denn sein sollte, das wären in meinem Fall, bei meiner Größe, 78 cm gewesen. Was tun? Es gibt ja gar keine passenden Reißverschlüsse in dieser Länge. Ich habe mich für 80 cm entschieden und überlegte noch, ob ich den noch irgendwie kürzen könnte, aber das Ergebnis wäre nicht so schön gewesen. Auf die Idee, den Schnitt einfach um die 2 cm zu verlängern, kam ich erst hinterher. So habe ich versucht, den RV reinzuwürgen und es gelang mir auch, nur liegt das Ganze jetzt leicht gewellt.

Ansonsten bin ich aber mit dem Ergebnis zufrieden. An der Windschutzleiste sollte noch ein Ripsband angebracht werden (der Sinn ist mir bis jetzt noch verborgen geblieben), ich habe dafür ein Band gewählt mit der Aufschrift „Punk Rock“, den ich bis dato als Kordelersatz in einem Hoodie hatte, das mich dort aber immer störte. So hat es nun die passende Wiederverwendung gefunden.

Stoffe: Regenjackenstoff Seeland, Thinsulate, Bündchen und Futter von Aktivstoffe
Schnitt: No956 von Grasser
Kosten: ca. 100 €
Arbeitsaufwand: 21:45 h

Das kommende Projekt sollte einfach sein. Erstmal muss ich aber schauen, wann und in welchem Umfang ich nach der OP an die Nähmaschine zurückkehren kann.

15 Kommentarte
  1. Susanne 1 Jahrvor
    Antworten

    Erst mal wünsche ich gute Besserung und schnelle Gesundung und dass du nicht allzu lange im Krankenhaus bleiben musst.
    Dein Outfit ist sieht ganz wunderbar aus und ist für mich altersunabhängig; überhaupt gibt es heutzutage doch keine Regeln mehr, wer wann was in welchem Alter tragen darf oder nicht; diesbezüglich entscheidet einzig und allein der eigene Geschmack..
    Bei deinen Nähschwierigkeiten mit der Jacke habe ich beim Lesen richtig mitgelitten, zumal der Hosenstoff, den ich gerade verarbeitet habe, meine Nerven auch strapaziert hat. Aber du hast dich ja gut durchgekämpftz.
    LG von Susanne

    • Silke 1 Jahrvor
      Antworten

      Gute Besserung!
      Schöne Kleidung hast du genäht.
      Ich glaube das Ripsband soll verhindern, dass man die Windschutzleiste im Reißverschluss einklemmt.
      Punkrock passt jedenfalls zu dir, finde ich. So modern und unkonservativ wie deine genähten Sachen immer sind. Einfach sein Ding machen, das ist wahrer Punkrock.

  2. Anonymous 1 Jahrvor
    Antworten

    Gute Besserung auch von meiner Seite!
    Die Hose ist großartig, von dem Stoff habe ich noch nie gehört,
    ist immer sehr interessant, was es noch so zu entdecken gibt!
    Liebe Grüße
    Christine

  3. Toi, toi, toi und gute Besserung. Ich lese schon seit Jahren immer wieder begeistert bei Ihnen und freue mich jedesmal über schöne Schnitte und Ihre tolle Umsetzung. Herzliche Grüße – Daphnis Elena

  4. Eine wirklich lässige Kombi! Ich bin ja immer von deinen Nähzeiten begeistert, knapp 22h für eine solche Jacke? Ich brauche oft schon für Nesselteil und Schnittumkonstruktion 15 bis 20h… Ein schönes Outfit, dass dich hoffentlich ein klein wenig von Schmerzen ablenkt. Gute Besserung, Tina

    • Anke 1 Jahrvor
      Antworten

      Das liegt vermutlich daran, dass ich nie Probemodelle nähe und auch so gut wie keine Änderungen vornehmen ?. Ich passe ganz gut in die Standardmaße.

  5. Erstmal wünsche ich Dir alles alles Gute und schnelle und vollständige Genesung!
    Zwei ganz tolle Teile hast du da genäht. Weiße Hosen sehen total toll aus und lassen sich super kombinieren. Ich selbst habe mich noch nie getraut eine zu besitzen – ich würde sie bei der ersten Gelegenheit mit Tomatensoße bekleckern und ruinieren :D. Ich wünsche Deiner Hose eine ganz lange Lebenszeit und Dir viel Spaß beim Tragen.
    Deine Übergangsjacke ist der Oberhammer! Mega schöner Schnitt und eine tolle Stoffwahl. Die steht Dir richtig gut!
    Liebe Grüße
    Sandra

  6. Miriam 1 Jahrvor
    Antworten

    Ich wünsche dir eine schnelle und umfassende Genesung!!! Daumen sind auf jeden Fall gedrückt.
    Besonders habe ich mich aber über dein strahlendes Lachen auf den Bildern gefreut! So schön, dich lächeln zu sehen. Die Hose ist der Hammer – richtig klasse und steht dir ausgezeichnet. Schwarz/weiß geht für mein Verständnis in jedem Alter und ich finde diese Kombi bei so tollen Frauen wie dir sogar Jahr für Jahr besser.
    Das mit dem Jackenschnitt ist sehr ärgerlich. Das Problem „einfache Schritte sind gut erklärt / komplizierte, schwere Schritte hingegen nur oberflächlich“ finde ich tatsächlich ein weit verbreitetes Phänomen. Ich frage mich dann immer, ob die Schnittmuster-Hersteller an den Stellen auch nicht sauber arbeiten, schludern und daher die Schritte in der Anleitung nicht akkurat beschreiben können?

    LG und bis bald
    Miriam

  7. Sarah 1 Jahrvor
    Antworten

    Richtig cool dein Outfit! Alle Daumen sind gedrückt für viel Gesundheit und Kraft für Dinge, die dir wichtig sind… lg Sarah

  8. Auch von mir gute Besserung! Back to the roots steht Dir prima. Gerade die Hose in dem weißen Denim gefällt mir sehr. Wie Susanne habe ich bei der Jacke etwas mitgelitten. Cool, dass Du Dich durchgekämpft hast. Liebe Grüße Manuela

  9. Hallo Anke, gute Besserung. Die Hose gefällt mir auch aus den Denim total gut und auch in Kombination mit der Jacke einfach nur mega. Besonders gut gefällt mir aber, dass du auf den Fotos so herzlich lachst. Ich hoffe, dass du dich auch so gefühlt hast. LG deine Claudia

  10. 3he fecit 1 Jahrvor
    Antworten

    Warum nur muss ich bei der Hose an Hornblower und die englische Marine denken? Gerade in weiß und mit den dunklen Knöpfen gefällt sie mir mega. Ich hoffe, dir geht es inzwischen wieder besser und wünsche dir gute Besserung.
    LG heike

  11. sovori 1 Jahrvor
    Antworten

    Erstmal gute Besserung und Erholung an Dich!
    Die Hose gefällt mir sehr und steht dir gut. Die Knöpfe vorne bieten eine tolle Möglichkeit die Weite zu justieren und die Hose auf die Figur anzupassen. Dieses Prinzip sehe ich auch oft bei meinen Vintage-Schnitten aus den Fifties und Sixties.
    LG
    Theresia

  12. Sandra N. 1 Jahrvor
    Antworten

    Huhu,

    genau Dein Ding, diese Kombi. Beides gefällt mir absolut gut und passt perfekt zu Dir. Ich sehe es auch so, man sollte anziehen, was einem gefällt, die Regeln von früher gelten nicht eben nicht mehr.

    Alles Liebe und Gute für Dich, erhol Dich gut und lass es langsam angehen 🙂

    LG und fühl Dich gedrückt,
    Sandra

  13. Birgit 1 Jahrvor
    Antworten

    Ich hoffe die OP war erfolgreich und du befindest dich auf dem Weg der Besserung. Beide Teile sind so genial und in Kombination schaust du jugendlich frisch darin aus :). Die Hose fand ich aus Cord schon fantastisch. Nun mit diesem creme…hachz ich liebs. Die Jacke ist total cool. Beim Lesen hätte ich allerdings nicht tauschen wollen. Vermutlich sind dir viele böse Worte über die Lippen gerutscht. Kompliment das dein Projekt nicht in der Ecke gelandet ist 🙂
    Liebe Grüße Birgit

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