Farbenfroher Spätsommer

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Im September habe ich mir noch zwei sehr farbenfrohe Kleidungsstücke genäht, die gut in den Spätsommer passen. Während ich die Hose sicher noch im Herbst tragen kann, ist der Mantel leider schon zu dünn, denn der Herbst ist nun wirklich da – grau, kalt und nass.

Werfen wir einen Blick auf meine neue Hose. Den Schnitt I am Harmonie habe ich schon einmal im Frühjahr genäht, damals allerdings als Bermuda. Diesmal wollte ich die Cropped-Variante nähen. Dafür habe ich einen sehr auffälligen Fibre-Mood-Twill bestellt. Der Stoff eignet sich sehr gut für die Umsetzung. Er hat die nötige Struktur und Festigkeit, damit die Falten gut zur Geltung kommen und die Weite der Hosenbeine stabil bleibt. Wenn man einen weicheren Look haben möchte, sollte man auch einen Stoff wählen, der weicher fällt. Die Shorts habe ich zum Beispiel aus einem Leinen-Tencel-Gemisch genäht, das Ergebnis sieht ganz anders aus.

Da ich die Hose schon genäht hatte, war der Entstehungsprozess sehr entspannt. Die Größe passte und der Stoff ließ sich gut verarbeiten. Das Einzige, was ich beim nächsten Mal ändern würde, ist eine Kleinigkeit bei der Taschenverarbeitung. Der Taschenbeutel steht etwas heraus, da würde ich eine Stütznaht auf die Nahtzugabe nähen. Eigentlich war mir das schon beim ersten Mal klar, aber ich habe es wieder vergessen.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Nur habe ich jetzt ein Problem, weil ich kaum Oberteile habe, die ich gut kombinieren kann. Die Farbe ist schon krass. Weiße Blusen und der hellblaue Pullover gehen, aber schwarz kann ich mir nicht vorstellen, also muss noch ein blauer Pulli her. Wer kennt’s?

Schnitt: I am Harmonie von I am Patterns
Stoff: Baumwoll Twill Fibre Mood – brush lines blau/grün über 1000stoff (dort nicht mehr erhältlich; aber bspw. über Kattun-Stoffe)
Arbeitszeit: ca. 6:45 h
Kosten: ca. 48 €

Nun zu meinem zweiten Projekt, dem Sommermantel. Auch diesen Schnitt habe ich schon einmal genäht, allerdings als gefütterten Wintermantel. Er wird immer noch geliebt und viel getragen.

Die Entstehungsgeschichte des Sommermantels begann mit dem 70% Sale von Wasted Fabrics. Ich fand den Stoff schon lange toll, wusste aber nie so recht, was ich daraus nähen sollte. Deshalb hatte ich ihn noch nicht gekauft. Beim Ausverkauf konnte ich dann nicht widerstehen. Ein Blick auf die Kosten unten erklärt meinen Kaufimpuls sehr gut.

Dann ging die Ideensammlung los. Da man bei Wasted Fabrics immer 3 m Stoff am Stück geliefert bekommt, wollte ich den Stoff auch möglichst ohne Reste verarbeiten. Das ist mir nicht ganz gelungen, aber für den Mantel brauchte ich 2,80 m für Größe M – damit konnte ich leben. Diesmal habe ich auch kein Futter eingenäht, für einen Sommermantel brauche ich das nicht unbedingt und der Schnitt sieht auch kein Futter vor.

Beim Zuschneiden habe ich nicht auf das Muster geachtet. Obwohl ich genug Stoff hatte, ist das Muster so unruhig, dass es schwierig gewesen wäre, alles genau aufeinander abzustimmen. Außerdem wollte ich mich überraschen lassen, wie die Taschen auf der Vorderseite zur Geltung kommen. Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden. Das Nähen hat Spaß gemacht, der Twill hat es mir leicht gemacht und die Anleitung hat Freude bereitet.

Schnitt: Lab coat von Assemblyline
Stoff: Baumwoll-Twill von Wasted Fabrics (ausverkauft)
Arbeitszeit: ca. 7,5 h
Kosten: c. 22 €

Jetzt wird es langsam Zeit für die richtige Herbstproduktion. Im nächsten Post zeige ich euch meinen ersten Strickpullover für die Saison. Mein aktuelles Nähprojekt ist ein Parka, den ich schon im Frühling geplant hatte und nun dringend brauche. Jetzt bin ich gespannt, wie weit meine Mitstreiterinnen ihre Garderobe schon herbsttauglich gemacht haben und schaue beim Me Made Mittwoch vorbei, wo ich diesen Post verlinken werde.

5 Kommentarte
  1. 3he fecit 3 Tagenvor
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    Hui, das sind mal starke Farben. Sowohl das Ultramarinblau als auch das Pink. Und in der mustereigenen Farbkombination. Mit dem hellblauen Pullunder/Pullover hast du aber doch ein gutes Kombiteil bereits im Schrank. Einen Pulli in Ultramarin Uni kann ich mir aber auch gut dazu vorstellen. Stoff und Schnitt passen jedenfalls wunderbar zusammen und zu dir.
    Schade dass es für den leichten Mantel bereits zu kalt ist. Der ist ein richtiger Hingucker. Vor mich hin grinsen musste ich, als ich den Namen des Schnitts las und mir genau deine Version in einem Labor vorstellte 🙂
    Liebe Grüße, heike

  2. Tolle Teile – ich finde wirklich beide sehr cool und absolut stimmig. Die Hose ist der Knaller – aber klar, bisschen schwierig in der Kombi. Wobei ja auch weiße Pullis gut gehen würden. Das mit den Taschen kenne ich auch – mit denen bin ich selten zufrieden.

    Kannst du den Mantel offen getragen auch drinnen kombinieren? Vermutlich passt kein anderer Mantel darüber, aber sonst darf er dich eben ab dem Frühling wieder zieren oder an Weihnachten, wenn es wie üblich 20 Grad hat…

    LG Miriam, die so langsam auch in die Herbst-Näherei starten (sollte…)

  3. Anonymous 2 Tagenvor
    Antworten

    Deine farbigen Kleidungsstücke machen mir schon beim Anschauen gute Laune- um wieviel größer muß Deine Freude beim Tragen der Teile sein! Die Hose finde ich grandios aus dem Stoff. Ich mag vor allem die Komination mit weiß und könnte mir auch einen weißen Pulli als Hebst-Kombipartner dazu vorstellen. Und der Labormantel ist ja total witzig- sieht so schön aus mit dem gemusterten Stoff. Toll!
    Liebe Grüße, Barbara

  4. Liebe Anke,
    mir scheint, dein Nähflow ist zurück?
    Die Hose gefällt mir sehr gut und steht dir ausgezeichnet. Der Mantel sieht auch toll aus.

    LG, Heike

  5. birgitschreck 2 Tagenvor
    Antworten

    Was für Farbtupfer, machen direkt gute Laune. Die Hose hat den perfekten Stand und die Beinlänge lieb ich. Toller Stoff und ich bin ja Team weiß und würde es auch genau so tragen. Was mit neongrün fände ich sogar auch genial.
    Für deinen Mantel bewundere ich dich, deine Idee aus diesem Print einen Mantel zu nähen, feiere ich. Klasse. Der nächste Frühling kommt bestimmt 🙂 LG Birgit

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