Ein Sommerkleid musste es doch noch sein

Es ist Zeit, euch meine neuesten Kleidungsstücke im Rahmen des Me Made Mittwoch vorzustellen. Wie der Titel schon erahnen lässt, wollte ich dieses Jahr eigentlich kein Sommerkleid nähen, da der Kleiderschrank voll ist und ich die meisten Kleider auch sehr gerne trage. Zudem ist dieser Sommer 2024 doch recht durchwachsen und ich kann leider gar nicht alles tragen, was ich mir in den letzten Jahren genäht habe.

Und trotzdem hatte ich Lust auf wenigstens ein Kleid für den Sommer. Ich wollte auch schon länger ein rotes Kleid haben – ein richtiges Statement Piece. Inspiriert wurde ich von s_p_r_i_n_g_i, die letztes Jahr auf Instagram ihr rotes Kleid von Monsterfabriken aus Stone Washed Viskose zeigte. Das fand ich so großartig, dass ich unbedingt auch ein rotes Kleid haben wollte. Auch schwebte mir bis kurz vor der Stoffbestellung die Stone Washed Viskose vor, die ich selbst bereits in einem schwarz-weißen-Kleid verarbeitet hatte. Ich weiß also, wie toll der fällt und sich trägt.

Als Schnitt hatte ich Florrie aus einer der letzten Fibre Moods auserwählt. Zu dem Zeitpunkt, als ich endlich den Stoff bestellen wollte, war dieser allerdings gerade nicht vorrätig. Und dann kam Lara von 1000stoff mit dem Baumwollsatin um die Ecke, den sie recht neu in ihrem Angebot hat, und ich hab mich spontan umentschieden. Ich mag nämlich den tollen Glanz von Baumwollsatins. Allerdings hätte ich mir den Stoff schwerer und mit etwas mir Stand vorgestellt. So ist das Kleid allerdings auch bei großer Hitze tragbar, man merkt es kaum auf der Haut.

In der Anleitung war das Kleid mit dem Nählevel „leicht“ versehen. Ich war etwas skeptisch angesichts der schrägen Schnittteile, aber der Nähprozess war tatsächlich sehr entspannend und lief problemlos. Einzig beim Annähen der Bindebänder hatte ich kurz Fragezeichen im Kopf und so ganz optimal ist da die Anleitung auch nicht.

Am Ende bin ich aber sehr zufrieden mit meinem Kleid und die Farbe und der Glanz sind wirklich sehr schön. Nun werde ich das Kleid hoffentlich noch ein paar Sommertage lang tragen können.

Ich habe aber noch ein zweites Modell aus der Fibre Mood genäht. Das Shirt Gina gefiel mir von Anfang an und es war klar, dass ich dieses Shirt in schwarz haben wollte. Allerdings war ich recht skeptisch nach meinem letzten Shirt-Desaster. So fiel mir die Stoffauswahl auch sehr schwer. Dennoch habe ich mich für einen weich fallenden Tencel-Jersey entschieden und nicht für den stabileren Baumwolljersey.

Dafür habe ich mir diesmal die Mühe gemacht, vorab zu recherchieren, was ich machen kann, um die Verarbeitung hinzubekommen. Ich bin fündig geworden und alles in allem hat es super funktioniert. Was habe ich gemacht: 70er Jerseynadel und Polyestergar verwendet, die Geradstichplatte in die Nähmaschine eingesetzt (verhindet, dass der Stoff in die Maschine gezogen wird), den Obertransporter eingesetzt und einige Teile verstärkt. So habe ich die aufgesetzte Tasche und die Klappe komplett mit Vlieseline bebügelt. Bei der Klappe war es nicht optimal, sie steht jetzt wenig zu steif ab. Und am Saum habe ich ein doppelt klebendes Saumband eingesetzt, bevor ich den Saum angenäht habe. So hat sich der Saum nicht verzogen beim Nähen. Als Naht habe ich den elastischen Dreifachstich genommen und die Stichlänge auf 2 runtergesetzt. Für den Zuschnitt wollte ich eigentlich noch Sprühstärke verwenden, aber meine Dose war so verklebt, dass da nichts mehr raus kam.

Vielmehr gibt es zu dem Shirt auch nicht zu sagen, ich finde es sehr gelungen und der Stoff ist auf der Haut ein Traum. Jetzt traue ich mich auch wieder an weicher fallende Stoffe heran.