Mein letztes Winterprojekt hatte ich euch letztens angekündigt. Aber eigentlich sind es zwei. Die beiden Teile des Jogginganzugs bilden den Abschluss meines persönlichen Winters und machen aufgrund der knalligen Farbe schon mal richtig Lust auf Frühling.
Dabei kommt der Anzug gerade zur richtigen Zeit, denn es ist nochmal so richtig kalt geworden. Und ich muss sagen: ich hab nie etwas kuscheligeres, weiches angehabt als diesen Heavy Sweat. Das Material ist einfach megageil!
Erstanden habe ich den Stoff bei 1000stoff, die ihn günstiger anbot, da die Rückseite mit blauen Rückständen (vermutlich Lagerstaub) verschmutzt war. Beim ersten Waschen ging einiges raus, aber nicht ganz. Auf der Oberseite sieht man davon aber gar nichts und so bin ich hochzufrieden über dieses Schnäppchen. Eigentlich wollte ich den Jogginganzug in orange nähen, aber als ich dann das Angebot sah, war es um mich geschehen und ich hab es nicht bereut.
Lange habe ich aber nach einem passenden groben Bündchenstoff für den Sweater gesucht. Ich bin irgendwann fündig geworden und bin mit der Farbwahl sehr zufrieden. Allerdings habe ich nur Schlauchware gefunden und diese war dann auch im Gesamtumfang nicht breit genug, um die Weite des Saumbündchens hinzubekommen. Das Schnittteil passte einfach nicht drauf. Ich hatte eine Weile überlegt, ob mir die Weite unten wichtig ist oder ob es auch okay ist, dass der Sweater eng anliegt. Ich fand aber gerade gut wie der Sweater fällt, so habe ich letztendlich den Saumbund aus dem Sweatstoff zugeschnitten.
Die beiden Schnitte sind eigentlich nicht schwer zu nähen, ich hatte dennoch ein paar kleinere Probleme. Die Känguru-Tasche am oberen Rand ist nicht so gut gelungen. Das Bündchen ließ sich schwer nach innen falten, so dass der Abschluss nicht ganz gerade ist.
Bei der Hose hatte man die Wahl zwischen Knopflöchern und Ösen. Ich habe die Ösen gewählt, obwohl ich immer Angst habe, mir den Stoff zu versauen. Und auch diesmal sind sie nicht perfekt geworden. Ich hatte irgendwie nicht das richtige Werkzeug, so dass sich das Gegenstück innen nicht ordentlich umbiegen ließ. Da dieser Teil aber innen im Bündchen liegt, sieht man es nur bei ganz genauem Hinsehen und stört mich nicht.
Zudem sollte man das Bündchen erst komplett absteppen und dann annähen. Leider hatte das zur Folge, dass die untere Naht, die eigentlich nur alle Lagen fixieren sollten, im Endergebnis hervorlugte. Das gefiel mir so gar nicht, dass ich alles wieder abtrennte und dabei teilweise den Stoff zerstörte. Ich musste mehrere Anläufe nehmen und am Ende ist die Leibhöhe etwas geringer geworden (nicht schlimm, die war eh ziemlich hoch) und auch der Bund selbst ist geringfügig schmaler. So sieht es jetzt aber gut.
Zudem habe ich einen Kontraststoff für die Innentaschen der Hosen und den Streberstreifen (ich glaube, das ist sogar mein erster – bisher war ich immer zu faul dafür ?) verwendet. Der Stoff ist ein Rest, der schon lange in meinem Besitz ist und die ursprünglich daraus genähten Teile besitze ich gar nicht mehr.
Auf jeden Fall bin ich sehr glücklich über meinen Knaller-Jogginganzug, der sich heute beim Me Made Mittwoch-Reigen einreiht. Mit den Fotos hadere ich aber sehr. Seitdem ich sie wieder mit Selbstauslöser mache und mir gerade jegliche Motivation fehlt, sind sie diesmal unscharf geworden. Ich hoffe dennoch, man bekommt halbwegs einen Eindruck.
Schnitt Sweatshirt: No 876 von Grasser
Arbeitszeit Sweatshirt: 4 h
Kosten Sweatshirt: ca. 32 €
Schnitt Jogginghose: No. 877 von Grasser
Arbeitszeit Jogginghose: 6 h (+ Nacharbeiten)
Kosten Jogginghose: ca. 32 €
Stoff: Heavy Sweat über 1000stoff (nicht mehr vorrätig)
Man kann deinen Jogginganzug sehr gut erkennen, das hat einfach was mit Beleuchtung und Belichtung zu tun, in Innenräumen mit einem Handy im Selfiemodus ist das extrem schwierig bis unmöglich. Auch die Details sind gut sichtbar und wenn du nicht schreiben würdest, was dich stört, würde es niemand sehen. Ich kann verstehen, dass du die Farbe wolltest, absolut hammermäßig. Und wirklich mutig. Ich würde mich vermutlich nicht trauen – trotz Großstadt – damit rauszugehen, oder die Sachen getrennt anziehen und mit einer Nichtfarbe kombinieren. Es ist toll, wie du deinen Stil verfolgst. LG Anja
Mir gefällt dein Knallerjogginganzug sehr gut, und ich kann alles wunderbar erkennen.
Ösen benutze ich auch gar nicht, ich nähen immer Knopflöcher.
LG, Heike
Die Farbe ist einfach Klasse.
Lesen und dergleichen sind ein Albtraum sondergleichen. An einer Hose musste ich ingesamt so 12 Ösen einschlagen, und dabei gingen 3 Werkzeuge Kaputt und auch nicht alle Ösen wurden so richtig schön. Alles was nicht mit einem Hammer montiert werden muss, ist eindeutig von mir bevorzugt.
LG Sabine
Der Heavy Sweat ist ein toller Tipp, dein Anzug sieht wirklich kuschelig aus.
Grüße, Tina
Knallerfarbe zum Frühlingserwachen, damit geht es garantiert 🙂
LG heike
Mit der gemütlichen Kombi schaffst du auch noch die letzten kalten Tage Anke! Ich will auch so einen…. 😉 LG Sarah
Hachz den könnte ich gut gebrauchen 🙂 Eigentlich keine Hürde vom Schnittmuster her und dann trennt man trotzdem. Gut das du den Bund am Oberteil so genäht hast. Die Weite ist so schön besonders. Hast du eigentlich die Leibhöhe verändert? Das konnte ich auf dem Foto nicht erkennen. Aber vermutlich hättest du es ansonsten beschrieben. ich mag meinen Anzug nun sehr. Bis das neue Bündchen dran war, hat einige Wochen gedauert. Danke auch hier für deine Stoffbeschreibung, toller Sweat ist nicht wirklich leicht zu finden.
LG Birgit
Ich hab die Bundhöhe nicht verändert, fand es nicht so schlimm. Und durch das Trennen und wieder annähen würde sie automatisch etwas geringer.
Einfach klasse! Hab auch gerade ein Sweatshirt zugeschnitten und mach die Bündchen auch aus dem gleichen Stoff.
Herzliche Grüße
Sabine
Ganz großes Heim- Kino :-). Ich liebe diese tolle Farbe, nun ist ja auch pink oder magenta, whatever…
Wenn Du von Deinen Problemen nicht geschrieben hättest, wäre es niemanden aufgefallen- Danke für die ehrlichen Worte.
Auf jeden Fall hast Du die Schnitte super umgesetzt.
LG
Sandra
[…] aber komplett den Leinen verwendet, dafür den Bund ebenfalls mit Rest-Bündchen-Stoff (vernäht im Grasser-Jogginganzug) gefertigt. Ich hab den Bund auch verbreitert, so wie es der Rest hergab. Alternativ hatte ich noch […]
[…] Das Saumbündchen konnte ich so lassen, da ich den Schnitt bereits einmal genäht hatte und auch bei diesem Exemplar den Saum aus dem Hauptstoff gefertigt […]