Das dringende Bedürfnis nach Homewear

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Nachdem ich im letzten Jahr viele tolle Kleidungsstücke für die Welt da draußen oder besondere Anlässe genäht habe, diese aber kaum tragen konnte, habe ich mich spät entschlossen, nun doch noch etwas Zeit und Geld in Homewear zu stecken. Ich habe lange durchgehalten und mich jeden Tag im Homeoffice gut angezogen, damit ich irgendwie das Gefühl hatte von Normalität.

Aber mit der Dauer dieses Zustandes wird die Motivation immer geringer und ich hatte das dringende Bedürfnis nach einer Kuschelgarderobe. Die ersten drei Teile zeige ich euch heute im Rahmen des Me Made Mittwochs, zwei weitere sind derzeit in Arbeit.

Alle drei Teile stammen aus der Burdastyle und sind vorab geplant aufeinander abgestimmt. Ich habe die Stoffe gleichzeitig alle bei stoffe.de gekauft.

Der Sweater ist ein super schnelles Projekt. Einzig die Falten haben mir wie immer ein wenig Kopfzerbrechen bereitet, in welche Richtung ich die jetzt legen muss. Da habe ich regelmäßig einen Knoten im Kopf. Kennt jemand das Problem? Im dreidimensionalen Denken bin ich echt schlecht, aber ich habe ja genügend andere Talente ?.

Anders als im Schnitt beschrieben, habe ich auch für das Rückenteil denselben Stoff verwendet. Die Raffung hinten (leider vergessen zu fotografieren) ist dadurch etwas voluminöser, ich wollte aber eben etwas richtig Warmes. Der Softsweat trägt sich einfach traumhaft. Ich habe ihn schon zum zweiten Mal verarbeitet (derselbe wie bei der Frikka) und liebe das Tragegefühl.

Schnitt: Oversize-Pulli – Sweater Modell 102 aus der Burdastyle 01/2016

Stoff: Softsweat* von stoffe.de

Arbeitszeit: 3:45 h

Kosten: 31 €

Dazu trage ich eine weite Hose aus Modalsweat. Wer dieses Material einmal für sich entdeckt hat, wird es lieben, so wie ich. Nichts trägt sich angenehmer als Modal. Und Sweat aus diesem Material habe ich bereits mehrfach zu Shirts vernäht. Nun das erste Mal eine Hose. Modalsweat ist dünner als normaler Sweat und fällt sehr schön, ist viel weniger steif. Aber eben noch viel dicker und formstabiler als Jersey. Wer den noch nicht kennt, sei dieser Stoff unbedingt ans Herz gelegt.

Die Hose wird im Original eigentlich aus Jersey genäht und gedoppelt, also mit demselben Material gefüttert. Das habe ich nicht gemacht. Durch die Verwendung von Modalsweat war das nicht nötig. Dafür hatte ich aber mit dem gerafften Bund meine Schwierigkeiten. Aufgrund der Materialdicke ließ sich dieser nicht auf die gewünschte Höhe von 12 cm raffen – einfach zuviel Stoff.

Auch sonst bin ich von dem Schnitt nicht ganz so überzeugt. Ich musste unten 16 cm abschneiden, was sich im Nachhinein als etwas zu viel herausstellte. Die Hose sitzt recht locker, trotz aufgenähtem Gummiband auf der Bundansatznaht. Beim Gummi habe ich auch noch etwas Weite rausgenommen. Die Hose rutscht mir zwar nicht über die Hüften, sitzt aber am Bund weit, wenn ich sie über die Hüften anziehe, ist da aber kein Spielraum fürs enger machen.

So sitzt entweder der Schritt recht tief oder ich klappe den Bund noch einmal um – dann ist er vierlagig(!) – dann fehlt etwas in der Länge. Dennoch fühle ich mich wohl in der Hose und sie erfüllt meine Ansprüche an eine bequeme Homeware-Hose. Selbst den Yoga-Test hat sie schon bestanden, allerdings bevorzuge ich da eher Leggings.

Schnitt: Modell 112 aus der Burdastyle 01/2016

Stoff: Modalsweat* von stoffe.de

Arbeitszeit: 5 h

Kosten: 41 €

Farblich passend zur Hose ist noch ein XXL-Pullover entstanden. Ein absolut einfacher Schnitt, den man sich eigentlich auch selbst konstruieren kann. Er besteht im Grunde aus fast rechteckigen Vor- und Rückteilen, entsprechend sind die Armeinsätze auch fast gerade. Bündchen und Rollkragen dran und fertig. Vom Schnittmuster kopieren bis zum Endergebnis in nur 3 Stunden. Das nenne ich mal flott.

Als Stoff habe ich einen Alpenfleece gewählt, das ist für mich Kuschelfaktor Hoch 3. Ich bin von auch hier von Farbe und Qualität begeistert. Diese Hose-Pullover-Kombi habe ich übrigens nach dem Shooting gleich anbehalten und auch am nächsten Tag konnte man mich nicht davon trennen. Zweck erfüllt würde ich sagen, oder?

Schnitt: Modell 104B aus der Burdastyle 10/2020

Stoff: Alpenfleece* von stoffe.de

Arbeitszeit: 3 h

Kosten: 26 €

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7 Kommentarte
  1. Susanne 3 Jahrenvor
    Antworten

    Du musst dich nicht entschuldigen, dass du gemütliche Homewear-Kleidung tragen willst; Homewear muss ja nicht zwangsläufig schlunzig aussehen, wie deine kleine Kollektion beweist. Durch die schönen Stoffe und tollen Farben sieht es wertig und cool aus.
    LG von Susanne

  2. kuestensocke 3 Jahrenvor
    Antworten

    Wow in diesen Farben gefällt mir Homewear! Da kommt gute Laune auf und die brauchen wir alle ganz dringend. Sagenhaft wir gut Dir orange steht, ich bin begeistert. LG Kuestensocke

  3. sewionista 3 Jahrenvor
    Antworten

    Brauchen wir gerade nicht alle etwas kuscheliges und gemütliches? Du hast eine sehr schöne Homewear Kollektion genäht, die sehr viel schicker als der übliche Jogginganzug ist. Besonders die Oberteile kannst du sicher nach dem Lockdown auch außer Haus tragen.

    Liebe Grüße
    Julia

  4. piek & fein 3 Jahrenvor
    Antworten

    Der Lockdown wird ja wohl noch etwas länger dauern – insofern war das eine gute Entscheidung, sich bequeme Klamotten zu nähen. Und Farbe können wir in diesem ausgesprochen grauen Winter auch gut gebrauchen!
    Herzliche Grüße
    Julia

  5. Sarah 3 Jahrenvor
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    Mit deiner Homeware Kollektion hast du ja voll ins Schwarze getroffen, ich habe richtig Lust dir da was nachzumachen, vor allem von dem grauen Softsweat bin ich angetan… Tolle Schnitte und Stoffe, wie es scheint! In dieser Kleidung kannst du es hoffentlich noch ein bisschen aushalten, bis es besser wird… Ganz liebe Grüße, Sarah

  6. Heike 3 Jahrenvor
    Antworten

    Ich finde dein Outfit sehr gelungen und auch deinen „Mut“ zu so viel Farbe. Und brauchen wir nicht alle momentan solche Wohlfühlkleidung?

    LG, Heike

  7. […] es beim letzten Me Made Mittwoch ganz um Homewear ging, sollte es in der Märzausgabe wieder schicker werden. Aber weder in der Welt […]

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